Magdalena Kauz: der Hut, das Wasser, die
Liebe
Kyrene Verlag Innsbruck, 2008, 96 S., CHF 30.90
Meine persönliche Zitatauswahl (Die
Auswahl der hier aneinandergereihten
Sätze entspricht nicht der Anordnung im Buch):
der Himmel, 5 - 19 |
Ich knete die feuchte Wolle. (...) Eine Frau gleitet
durch das Fenster. (...) Ich bin oft nicht da. (...) Die Berührung
seiner Hände ist
für mich wie Wasser trinken. (...) Ich bin die Durstige.
(...) MÖCHTE
MIT DIR NACH BROT TAUCHEN. (...) «Nein, hätte ich sollen?» |
das Café, 20 - 28 |
Ihr Gesicht hinter Eisblumen, der Himmel nahe,
unerfindlich. (...) «Hastdunezigarettefürmich?»
(...) Ich will keine Sicherheit: zu wissen, wo er ist. Oder zu
wissen, dass er lügt. (...) Es beginnt mich zu stören,
dass er immer da ist, in meinem Kopf. |
der Schnee, 29 - 34 |
Die Luft liegt blau im Zimmer und riecht kalt
und neu. (...) In diesem Moment der Stille habe ich gehört,
wie mein Körper klingt. |
die Maus, 35 - 41 |
Von der Maus weiss er nichts. (...) Es geschah,
dass die Tränen über seine Wangen liefen, weil er lachte,
lachte über sich und die alten Zeiten. (...) Ich nippe an
ihrem Weinglas, zahle und gehe. |
das Insekt, 42 - 44 |
Als er aufgewacht war, fand er in der Küche
einen Zettel, auf dem stand: «Adieu, ich will gehen, deine
M.» Sie kam nie wieder. |
die Reise, 45 - 57 |
Er schaut mich fragend an, fragt aber nicht.
(...) GEHT ES DIR GUT? - JA, HIER BLÜHT ALLES. (...) Hotels
sind Fluchtorte, nicht Wohnorte. (...) Quadrate, Rhomben, Dreiecke,
wo wird mein Leben rund? (...) Ich erhole mich, von dir,
von mir, von ihr. Ich hole mich wieder ein. |
der Platz, 58 - 71 |
Mode - Brauch - Chapeline. Die Welt ist so glatt
geworden, dass ich immer wieder abgleite von ihr. (...) Trete
hinaus, trete wieder hinein, schliesse die Tür zum Frühling.
(...) Stelle fest, wie leicht ich auf mich hereinfalle. (...)
Das Schweigen war lang und gross wie die Stadt an jenem Tag. |
das Wasser, 72 - 81 |
Ich senke den Handrücken, berühre das
Wasser, drehe ihn vorsichtig, so dass das Wasser durch die Kuhle,
die in meiner hohlen Hand entsteht, in die Handmitte fliesst.
(...) «Kalt,
grün, süss, schattig, rund, leise. Mit einem Hauch von
Gewürz.» |
die Falle, 82 - 88 |
Ach, wie viel ich weiss, wie wenig ich handle:
Ist das die wahre Dummheit? (...) MIR GEHT ES AUCH GUT, VIEL
ARBEIT. (...) Die Maus. In der Klammer einer Mausefalle. (...)
Ich hätte ... sagen
können, dass ... Einfach so. |
die Nacht, 89 - 94 |
Bett für eine tote Maus. (...) Etwas endet
hier. (...) «Je ne suis qu'un accessoire». (...)
Ich will nicht mehr. Ich reisse aus, grabe um, verteile neue Erde.
single living idiot. |
das Bild: Epilog, 95/96 |
«Schlimmes Bild, nicht?» «Schlechtes
Wasser» «Sehr schlechtes Wasser, ja ...» |
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