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Literaturkreis
Dorfmuseum Lengnau

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24.12.15
 

Peter Bichsel: Dezembergeschichten
Zehn schon einmal veröffentlichte Geschichten, zusammengestellt von Adrienne Schneider und mit einem Nachwort versehen herausgegeben. Kurzgeschichten, treffend und tiefgründig, aber nicht geeignet die Stimmung zu heben. 5stars

Anne Gesthuysen: Wir sind doch Schwestern
Gertrud wird 100. Mit ihren Schwestern Katty und Paula lädt sie zum grossen Fest. So unterschiedlich die drei sind, haben sie doch vieles gemeinsam: Eigensinn, Humor und Temperament, das in diesen Tagen auch mal mit den alten Damen durchgeht; schliesslich lauert hier auf dem Tellemannshof in der Nähe von Xanten in jedem Winkel die Erinnerung. 5stars

Dörte Hansen: Altes Land
Zwei Frauen, ein altes Haus und eine Art von Familie. Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreussen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem grossen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen. Mit scharfem Blick und trockenem Witz erzählt Dörte Hansen von zwei Einzelgängerinnen, die überraschend finden, was sie nie gesucht haben: eine Familie. 5stars

Ayelet Gundar-Goshen: Löwen wecken
Als Neurochirurg Etan Grien mitten in der Nacht einen illegal eingewanderten Eriträer überfährt und erkennt, dass der Mann sterben wird, trifft er eine folgenschwere Entscheidung: Er lässt den Mann liegen und meldet den Unfall nicht. Doch am nächsten Morgen steht die Frau des Opfers vor seiner Haustür und zwingt Etan den illegalen Migraten ärztlich beizustehen. In der Folge krempelt sich sein Leben komplett um, seine Frau wird misstrauisch, es kommt zur Beziehungkrise. "Löwen wecken" ist die Geschichte eines Mannes, der einen falschen Schritt tut und diesen Weg dann weiterverfolgen muss. 5stars

D.H. Lawrence: Der Mann der Inseln liebte
Ein Mann kauft eine Insel und lebt dort. Bald flieht er vor der Boshaftigkeit seiner von ihm angestellten Mitbewohner auf eine kleinere Insel und von dort auf eine noch kleinere, auf der er zugrunde geht. Immer tiefer verliert er sich in sich selbst, in seinen Wünschen und Sehnsüchten. Eine Geschichte über einen Menschen, der den Rückzug aus der Welt wagt, um die Gezeiten, die Schwingungen der Seele zu spüren, um sich sein eigenes Paradies zu erschaffen. 5stars

Martha Schonkencht (Herausgeberin): Der schönste Ort der Welt
Kurzgeschichten von Autoren über Buchhandlungen, Buchhändler und deren Kunden. U.a. von Urs Widmer, Ingrid Noll, Otto Jägersberg, Martin Suter, Petra Hartlieb, George Orwell, Gustave Flaubert und Mark Twain. Damit nicht genug, gibt es auch noch Illustrationen u.a. von Bosc, Degas, Paul Flora, Edward Gorey, Nikolaus Heidelbach, Loriot, Sempé… 5stars (Marianne)

Chris von Rohr: Götterfunken
Eine grosse, buntgemischte Liebeserklärung an das Leben in all seiner Vielfalt und Pracht - gleichzeitig aber auch präzise, gespiegelte Betrachtungen der Konflikte und Reizthemen, die uns alle immer wieder beschäftigen. 5stars (Rita)

Max Ivan Dohner: Traumbuch
wunderschön illustriert erzählt der 22-jährige Badener Authist seine Träume. 5stars (Marianne)

Therese Bichsel: Ihr Herz braucht einen Mann
Portrait der Rapperswilerin Marianne Ehrmann-Brentano. Sie war Schriftstellerin und Verlegerin und bereits 200 Jahre vor unserer Genderdiskussion eine Fachfrau für Herzensangelegenheiten. In philosophischen Essays, Artikeln und Aphorismen setzte sie sich mit der Mann-Frau-Beziehung auseinander und suchte – mit ihrer Leserschaft – nach dem idealen Mann und Partner. 5stars (Reto)

Therese Bichsel: Catherine von Wattenwyl, Amazone, Pfarrfrau und Spionin
Ihre Verhaftung wirbelte Ende 17. Jahrhundert viel Staub auf. Die Berner Adlige wurde als Spionin des Franzosenkönigs Louis XIV festgenommen. Der folgende Prozess rückte das Leben einer Frau ins Zentrum, die sich nie an die Vorgaben ihrer Zeit hielt. Früh schon verlor Catherine ihre Eltern. Das Mädchen interessierte sich mehr für Pistolen als für Puppen und Nähzeug und hätte liebend gern wie ihre Brüder eine Karriere im französischen Heer angetreten. Auch als junge Frau erregte Catherine Aufsehen: Sie duellierte sich, ritt besser als viele Männer, stand einem Schattenhof vor und mischte sich in die Politik ein. Mit diesem unweiblichen Verhalten fiel sie ihrer Familie zur Last. Catherine wurde ein erstes Mal verheiratet - unter ihrem Stand - mit einem jungen Pfarrer. Die erzwungene Ehe vermochte sie nicht zu brechen; wider Erwarten fand sie auf dem Land sogar etwas wie ein bescheidenes Glück. Aber der Mann starb an einer Seuche. Als junge Witwe kehrte sie nach Bern zurück. Die zweite Ehe war passender: Samuel Perregaux - Gerichtsschreiber aus Neuenburg - teilte ihre Leidenschaft für den Sonnenkönig. Nur reichten seine Mittel für eine angemessene Erziehung des einzigen Sohnes nicht aus. Catherine nutzte deshalb ihre Beziehungen zu den besten Familien Berns und verdingte sich als Informantin des französischen Botschafters. 5stars (Reto)

Die nächsten Themen:

Januar: Literarische Trouvaillen und Geheimtipps
Februar: Genuss
März: Fernweh
April: Essen

  5stars = ein Must! ... bis ... 1star = Chasch vergässe!
 
 

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