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Literaturkreis |
![]() 04.05.13 |
29. Apr 2013: Strasse und/oder Gleichgewicht Susi hat hat das Protokoll verfasst. Vielen Dank dafür! Meine Strasse war die Welt In Spanien ist der Autor längst sehr bekannt. Auf Deutsch wurde
jedoch bislang noch nichts von ihm übersetzt. Das autobiographische
Werk erzählt von seiner schönen Kindheit in der Grossfamilie
(9 Kinder) nach dem Umzug nach Madrid um 1950. Der Vater war ein Erfinder
und Tüftler, welcher elektromedizinische Geräte konstruierte.
Die Mutter war wohl manisch depressiv, dennoch eine starke dominate Frau.
Sie Versprach dem kleinen Juan nach der 9. Geburt, die sehr schwierig
war, dass sie nie sterben würde. Zuerst empfand der Kleine Freude
bei diesem Versprechen, später wurde es zur Bedrohung... Die Sichtweise
und die Arglosigkeit des Jungen ist humorvoll und seine kindliche Philosophie
besticht. Vom Herzchirurgen zum Fernfahrer Mit 57 Jahren hat Dr. Studer alles erreicht und verwirklicht seinen
Bubentraum. Er beendet seine Karriere als bekannter Herzchirurg in Zürich
und kauft sich einen Lastwagen. Als Lastwagenchaffeur kreuzt er durch
Europa und legt bis zu seinem 66. Altersjahr mehr als 1 Million Kilometer
zurück. Im Buch macht er klar, dass er den Beruf des Lastwagenchaffeurs
genauso gewissenhaft wie die Tätigkeit als Herzchirurg ausgeführt
hat. Er beschreibt die schönen Landschaften und die vielen guten
Begegnungen mit seinen Berufskollegen. Ausserdem schwärmt er immer
wieder von seinem Lastwagen - für Ruth waren diese Liebesbekundungen
etwas zu innig. 0 Ich bin dann mal weg Der leicht übergewichtige deutsche Comicer unternimmt eine Pilgerreise
auf dem spanischen Teil des bekannten Jakobsweges. Dabei leidet er zum
Teil sehr. Die Schilderungen der Begegnungen mit anderen PilgerInnen
sind jedoch köstlich und amüsant. Reto fühlte sich vom
Buch so angesprochen, dass er den Weg auch einmal abschreiten möchte.
0 Tipp dazu: der Film "Pilgern auf französisch" offiziell heisst der Streifen: Saint Jacques ... La Mecque Das Gleichgewicht der Welt Ein dickes Buch (860 Seiten) über das Leben in Indien. Die ärmlichen
Verhältnisse der Bevölkerung sind immer noch schockierend und
bedrückend, denn die Handlung spielt nicht im 18. Jahrhundert sondern
beleuchtet die Lebensumstände um 1975 in Bombay. Wo nach wie vor
Kasten geschützt werden, das Gesetz mit Füssen getreten wird
und die Korruption blüht. Trotzdem gelingt es Mistry, die vier Schicksale
weitgehend positiv zu hintermalen. Zwei arme Schneider suchen ihr Glück
in der Stadt. Arbeit zu finden ist nur ein Problem, denn es fehlt auch
an Wohnungen und einer genügend grossen Bezahlung für den täglichen
Unterhalt... Nach jedem Tiefschlag rappeln sie sich wieder auf und hoffen
erneut auf ein besseres Leben. Dabei entsteht eine enge Freundschaft
zu Dina Dalal, ihrer Chefin, und deren Untermieter. Leider endet die
Geschichte für alle vier Hauptfiguren tragisch - weglegen kann man
sie aber trotzdem nicht mehr. Die Strasse der Ölsardinen Der Nobelpreisträger, John Steinbeck, beschreibt den Mikrokosmos
in der Cannery Row im kalifornischen Monterey. Zwischen Hafen, Lagerhallen
und dem Kramladen von Lee Chong leben Ganoven, Dirnen und Aussteiger.
Sie helfen sich ab und zu, arbeiten sogar manchmal oder organisieren
eine Abwechslung. Die geschmiedeten Pläne geraten jedoch allzu oft
ausser Kontrolle und bewirken meist das Gegenteil der heeren Absicht.
So wird, z.B. die geplante Geburtstagsparty für den allseits beliebten
Eigenbrödler "Doc" zum absoluten Fiasko... Der Erzähler
schildert die vielen speziellen Charaktere in schillernden Facetten,
wodurch sie einem ans Herz wachsen und ein gewisses Verständnis
für die misslichen Umstände aufkeimt. Weltliteratur, die sich
locker und leicht lesen lässt. Das Motto des nächsten Abends wird "Wildlife" heissen! Ausserdem haben wir uns für die gemeinsame Lektüre im August auf das Buch "Kuchenbacken in Kigali" von Gaile Parkin geeinigt. Es ist bereits als Taschenbuch erschienen. Die Stadtbibliothek hat das Buch ebenfalls und ich kann es gerne vorreservieren. |
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