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Literaturkreis |
![]() 20.12.12 |
10. Dec 2012: Brücken 11 Personen trafen sich im Dorfmuseum zum Thema Brücken. Rita stellte ein Werk von Petros Markaris vor, «Die
Kinderfrau» (2009).
Es wird die Situation der griechischen Minderheit in Istanbul beschrieben;
Markaris selber wuchs als Grieche in Istanbul auf. Wie man Markaris
kennt, verpackt er die Story in einen spannenden Krimi. Dabei arbeitet
eine 90jährige ihre Biografie mit vergifteter Käsepita
auf. Barbara liest Theodor Fontanes «Brück' am Tay» vor. Die Geschichte handelt von einer Bahnbrücke in Schottland, die 1.5 Jahre nach Errichtung in einem Sturm einbrach und den sie überfahrenden Zug mit sich riss. Fontane schrieb das Gedicht wenige Tage nach dem Unfall, eingebettet in eine erfolgreiche Hexenaktion; ergänzendes auf Wikipedia. Reto stellte eine Rarität aus der Tornisterbibliothek vor, Nr.
8 «Aus den Erinnerungen einer Schweizer
Marketenderin».
1812 zogen 10'000 Schweizer Soldaten mit Napoleon nach Russland, nur
wenige kehrten zurück. In dieser Geschichte wird beschrieben,
wie die Marketenderin zusammen mit ihrem Mann die Heimkehr schaffte.
Gezeichnet wird das Bild einer starken Frau, dies in einer Ausgabe
der Tornisterbibliothek, die für Schweizer Wehrmänner im
zweiten Weltkrieg herausgegeben wurde und in einem handlichen Format
zwischen 32 und 40 Seiten hatte. Tipp: Googeln mit «Tornisterbibliothek». Susi beschrieb und zitierte aus Thomas Meyers «Wolkenbruchs
wunderliche Reise in die Arme einer Schickse».
Ein junger orthodoxer Jude will sich nicht "korrekt" verkuppeln
lassen und findet nach Irrungen und Wirrungen den Weg zu Laura, einer
Schickse. Ein unterhaltendes und leicht lesbares Werk, das
gespickt ist mit jiddischen Begriffen und Zitaten. Yvonne erzählte aus Dürrenmatts «Brücke» aus: Turmbau.
Stoffe IV–IX
(1990). In dieser Kurzgeschichte beschreibt der Autor, wie man die Kirchenfeldbrücke
in Bern begehen soll/kann, um nicht von einem Meteoriten getroffen
zu werden. Reto grub in seinem Fundus das nach seiner Ansicht beste Werk Hemingways
aus «Wem die Stunde schlägt», orig.: «For
Whom the Bell Tolls» (1940), ein Roman aus dem spanischen Bürgerkrieg. Zum Schluss stellte Marco sein Kinderbuch vor «Wo ist Tim?». Diese Weihnachtsgeschichte entstand vor wenigen Jahren als Maturaarbeit, die er dann publizieren liess. Er erzählte die Geschichte, wie er sie illustrierte und nachher auch selber (als Fachmann) setzte, aber auch von der schwierigen Vermarktung. Uns gefiel dieses Buch sehr. Es kann direkt bei Marco bestellt werden: Titel, Rückseite, Illustration Lukas ergänzt die literarischen Brückenschläge mit einer Diashow zum Wort «Brücke», welches nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Zahnmedizin, der Elektronik, im Auto- wie im Schiffsbau und im Uhrwerk, im Gehirn genauso wie als Künstlergruppe, in der Heraldik, als Teppich, in der Mathematik (Topologie), aber auch in der Gymnastik vorkommt. Und diese Liste ist bei weitem noch nicht vollständig! Ausblick: Januar «Mädchen», Februar «Konzert», März "Muss man gelesen haben" |
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