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Literaturkreis |
![]() 23.12.11 |
12. Dec 11: Meine Lieblingsbücher 13 Leute scharten sich um den grossen Tisch, um Neues zu vernehmen, Spannendes zu präsentieren, und dazwischen was Feines zu knabbern oder zu trinken. Herzlichen Dank den Spenderinnen! Ein besonderer Dank gebührt Nathalie, die uns auch dieses Jahr wieder mit Mistelsträussen beschenkte. Ruth stellte ein Buch von Susy Langhans-Maync in Berndeutsch vor «Am
vorletschte Rank». Die Autorin wuchs in Bern auf
und lebte dann in Muri bei Bern, später wieder in Bern, von
1911 bis 2003. Sie publizierte noch vor der Verheiratung den Roman "Frühling
im Schnee" (1934),
danach zahlreiche, meist hist. Romane und Erzählungen, u.a.
1948 "Berner Novellen", 1959 "Der Schmugglerpfarrer" und
1961 "Jungfer Bondeli". Weiter veröffentlichte sie
auch in Berner Mundart, so 1976 "Blaubart contre-cœur",
1977 "Wis isch u wis albe isch gsi" und 1983 "Am vorletschte
Rank" sowie Lebensbilder "Zwischen Magie und Wissenschaft" (1969).
Ihr grösster Bucherfolg war die illustrierte berndt. Anekdotensammlung "Madame
de ..." (1971, zahlreiche Auflagen) über die Berner Patrizierin
Elisabeth de Meuron. Nathalie stellte von Alessandro Barrico vor «Soie» resp.
«Seide»
. In "Seide" geht es um eine unerfüllbare und unvergängliche
Liebe, um zwei Menschen, die sich begehren, ohne jemals auch nur ein
einziges Wort miteinander gewechselt zu haben. Genausowenig wie Hervé Joncour
erfahren wir über die junge Frau an der Seite des japanischen
Territorialherrn, deren Blick der französische Seidenraupenhändler
nicht mehr vergisst. «Seide» ist ein sinnlicher und wehmütiger,
zarter und poetischer Roman von Alessandro Baricco, eine Geschichte
von schlichter Schönheit, leicht wie ein Seidentuch, geschrieben
in einer scheinbar einfachen Sprache mit kurzen Sätzen und bewussten
Wiederholungen ganzer Passagen. Nathalie ist voll des Lobes über
den musikalischen
Rhythmus der Sprache. Reto stellte zwei Bücher aus seiner Sammlung vor, zuerst «Die
Sagen von den kostbare Büchern» von H.P. Kraus.
In diesem Buch wird von der Leidenschaft zu ungewöhnlichen
Büchern erzählt, von der weltweiten Jagd nach ihnen und von
der Lust, sie zu sammeln und mit ihnen zu handeln. Voraussetzung dafür
sind der Spürsinn, wie er dem gebürtigen Wiener H. P. Kraus
(1907 - 1988) wohl angeboren war, die Kennerschaft, die sich der Buchhändler
Kraus international erwarb, und das Glück, das sich beim Antiquar
mit Fleiss verkettete. Für den Bücherfreund und -sammler
lesen sich diese Erinnerungen wie ein Abenteuerroman. (Umschlagtext) Rita stellte "ihre" «Kassandra» vor.
Rita schrieb den Text der griechischen Sage um in eine moderne Sprache
mit moderner Verpackung: Der Trojanische Krieg wird in 8 eMails beschrieben.
Zu jeder Mail gehört eine ebenfalls von Rita hergestellte
Illustration. Wertung Lukas: Heinz stellt von Daniel Kampa ein Sehnsuchts-Lesebuch vor «Landleben»,
mit 17 Geschichten von 16 (grossen) Autoren. Von den Lebensgewohnheiten
auf dem Lande anno dazumal und von den Freuden eines einfachen Lebens
im Einklang mit der Natur erzählen Klassiker wie Adalbert Stifter,
H.D. Thoreau oder Anton Cechov. Zeitgenössische Autoren wie Tomi
Ungerer, Judith Hermann und Andrea De Carlo schreiben außerdem über
die Sehnsucht nach einem Refugium im Grünen und nicht zuletzt über
die naiven Vorstellungen der Städter und die doch ganz andere
Wirklichkeit des Landlebens. Ein Lesebuch für das Wochenende oder
die Ferien auf dem Land – oder eine Sehnsuchtslektüre für
alle, die in der Stadt bleiben müssen. Nora machte einen kleinen tour d'horizon durch ihre Bibliothek als Beispiele für Bücher, die ihr sehr wertvoll sind - und damit eine Auszeichnung als Lieblingsbücher erhalten. Sie erzählte von Werken, die Ausbrüche beschrieben, die in der Folge die entscheidende Nahrung für eine erfolgreiche Entwicklung bildeten. Ihre Auswahl: Michael Ende, Daniil Charms, Joachim Ringelnatz, André Gorz, Markus Zusak. Spannend! wäre eigentlich eine abendfüllende Präsentation wert... «Das grüne Seidentuch» von Marcella
Meier, war eines der drei Bücher, die uns Susi vorstellte. Es
beschreibt das harte Leben einer Bäuerin
im Engadin vor 150 Jahren. Zum Schluss berichtete Bernadette über das Buch von Hans Küng «Was
ich glaube». Spannend, wie die Theologie
dieses Mannes sich am heutigen Leben orientiert und dabei in Konflikt
gerät
mit vatikanischen Vorstellungen. Ausblicke Jan-Mar 2012: Bei der Themenwahl der kommenden Treffen entschieden wir uns für den Buchpreisgewinner 2011, Catalin Dorian Florescu (Januartreffen). Wikipedia hält wichtige Informationen über ihn bereit. Ebenfalls ist auf Wikipedia eine Auflistung der Werke zu sehen - und dient uns auch als Anregung für Lesetipps. Für Februar wurde ein etwas seltsamer Tipp von der Runde angenommen, die wünschte Umfassendes zur magischen Zahl Pi zu erfahren. Thema des Märztreffens ist Stille (und nicht Stiller!). Ausblicke Juni 2012: Vom 2. bis 17. Jun 2012 ist wieder Bücherbörse im Dorfmuseum
Lengnau. Susi sucht noch tatkräftige MithelferInnen. |
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Übersicht und Buchbesprechungen auf: Dorfmuseum Lengnau AG |