Literaturkreis
Dorfmuseum Lengnau

23. Mai 11: Empfehlungen

Es trafen sich 9 Leute zu diesem freien Thema. Spannend waren die unterschiedlichen Empfehlungen. Auf Grund des Themas war es nicht erstaunlich, dass hohe Wertungen abgegeben wurden.

Sofi Oksanen «Fegefeuer»

Ursula gab sich Mühe, die etwas verstrickte Geschichte dieses Romans in wenigen Worten darzustellen. Sie konnte uns überzeugen, dass dieser neue Roman von Oksanen (Kiepenheuer & Witsch, 2010) einen vertieften Einblick gewährt ins 20. Jahrhundert von Estland, aufgezeigt am Beispiel eines Familiendramas. Die Sprache ist schön und spannend, auch wortgewandt.

Isabelle Minière «Ein ganz normales Paar»

Reto hatte was recht Frisches dabei aus dem Hause diogenes (2007). Eine erfolgreiche Frau und Buchautorin setzt sich auf berechnende Art immer durch. Ihr Mann macht den Abgang in drei Phasen. Sehr amüsant zu lesen.

Martin Suter «Small World»

Marianne empfahl Suters ersten Roman aus dem Jahre 1997. Mit zunehmender Demenz treten alte Geheimnisse zu Tage, spannend erzählt!

Nicholas Drayson «Kleine Vogelkunde Ostafrikas»

Wie Susi dieses Buch zur Hand nahm, dachte männiglich: «Ups, sitze ich hier im falschen Film?» Sie konnte uns aber beruhigen und wertete diesen Roman (!) mit einem Toprating. Ein alter, sympathischer Inder lernt Ornithologie und mehr. Ein anderer, wenig sympathischer Inder macht ihm diese Entdeckungen streitig.

Douglas Kennedy

Natalie berichtete aus dem Leben dieses erfolgreichen Autors. In den USA aufgewachsen (*1955) lebt er heute in Paris, London und Berlin. Nach Reiseberichten schrieb er 1994 seinen ersten Roman «The Dead Heart» (Die Falle, Nur der Himmel war Zeuge), es folgten viele andere, u.a. die beiden Renner «Nachtblende» und «Der Job». Natalie berichtete, wie es zur Entführung in einer australischen Wüste kam und wie das Leben in dieser ungemütlichen Situation ablief. Als zweites Werk von Kennedy stellte sie «Leaving The World» (Aus der Welt) vor. Eine erfolgreiche Frau verliert alles, baut nach einer Depression wieder auf.

Alex Capus «Leon und Louise»

Heinz stellte mit Erstaunen fest, dass noch nicht alle Anwesenden dieses empfehlenswerte Buch gelesen hatten. Im ersten Weltkrieg verliert der junge Gymnasiast Leo den Kontakt zu seiner Louise. Viel später findet er sie wieder und lebt mir iht in einem Hausboot ein Parallleben.

Driss Chraibi «Die Zivilisation einer marokkanischen Mutter»

Ruth erzählte uns von der Entwicklung einer im Hause isolierten Mutter, wie sie dank der Kinder technischen Errungenschaften begegnet, sie zu nützen und dann auch das Leben ausserhalb des Hauses kennen lernt. Beeindruckt ist die Rezensentin von der Bildhaftigkeit der Sprache, schön und lieblich geschrieben.

Roger Willemsen «Die Enden der Welt»

Lukas gab Einblicke in den Band mit Reiseberichten von Willemsen. In diesem Buch mit 544 Seiten werden Erfahrungen aus fünf Kontinenten beschrieben in einer eindrücklichen Sprache, in der Landschaften und Menschen gleichfalls mit Respekt und Erzählfreude begegnet wird.

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