25. Oct 10: Neuerscheinungen 2009/2010
Der LiK war wie immer anregend und spannend. Susi hat in verdankenswerter
Weise eine Zusammenfassung verfasst. Ebenfalls wurden die Termine für
2011 abgesprochen, siehe Liste auf der Startseite.
Marianne
hat «Tausend kleine Schritte» von Toni Jordan
vorgestellt. (270 S.)
Grace Lisa Vandenburg zählt und zählt. Seit sie 8 Jahre alt
ist, zählt sie ihre Schritte, ihre Bisse, ihre Einkäufe. Ja
sogar die Borsten ihrer Zahnbürste! Manisch ist sie darauf bedacht,
ihr Zahlenschloss nicht einstürzen zu lassen und folgt akribisch
kuriosen Listen und Gewohnheiten. Eines Tages liegen in ihrem Einkaufskorb
nur 9 Bananen anstelle der nötigen 10. In ihrer Not greift sie in
den Korb von Seamus Joseph O’Reilly, der fortan alles durcheinander
bringt. Seamus möchte nämlich, dass Grace mit ihm und ohne
die Zahlen glücklich wird. Zauberhaft, skurril und amüsant
ist die Reise mit Grace durch die Welt der Zahlen. Der Roman wurde in
Australien mit dem Preis für das beste Debüt ausgezeichnet.
«Lichtspuren» von
Brigitte Kuthy Salvi hat Ursula mitgebracht. 4 Sterne für
die Autobiographie (151 S.)
Mit 15 Jahren erblindete die Autorin. Sehen ohne sehende Augen bedeutet,
die Welt anders, neu wahrzunehmen. Die Autorin nimmt die Leserinnen und
Leser mit auf eine poetische Reise, in Ausstellungen oder lässt
sie einen Blick in die Küche werfen, wo sie ein Nachtessen
für
Gäste zubereitet. Brigitte Kuthy Salvi zeigt iner bilderreichen
leichten Sprache, dass Sehen viel mehr bedeutet als mit den Augen wahrzunehmen.
«In
Ewigkeit, Amen» von Susanne Hanika wurde von Rita vorgestellt.
4 Sterne für die gute Unterhaltung im schaurig schrägen Krimi
mit Mördern, Metzgern und Messdienern (281
S.)
Wenn die Verwendung von Fertigsuppen eine Sünde ist, Weihwasser
in Limoflaschen abgefüllt wird und Bratwürstel nur an bestimmten
Tagen auf den Tisch kommen, lässt das auf eigenwillige kirchliche
Sitten schliessen. Doch das hätte niemanden gestört, wenn da
nicht der Tote an der Orgel gewesen wäre ...
Die Kurzgeschichten
von Peter Krebs eignen sich ideal für jeden Pendler. Sie sind
von genial bis "abverheit" und erhalten von Reto
im Schnitt 4 Sterne. Der Journalist hat die aktuellen Kurzgeschichten
unter dem Titel «Die Nachtfrau» herausgegeben. (116 S.)
Susi stellte drei Bücher vor:
Von
Richard Yates «Ruhestörung» -
Obwohl der Autor bereits 1992 gestorben ist, wurde «Ruhestörung» erst
2010 auf Deutsch heraus gegeben. Die traurigen Geschichten haben
nicht an Aktualität
verloren. Die heile Welt zerbricht den Protagonisten, die Suche nach
grösseren Zielen, dem Sinn im Leben wird zur unerfüllbaren
Aufgabe. Yates gilt nicht umsonst als einer der wichtigsten zeitgenössischen
Autoren Amerikas. (320 S.)
«Sag
ja, Ninon» von Maud Lethielleux ist ein Erstlingswerk. Mit dem
ungetrübten Blick eines Kindes beschreibt Ninon ihre Welt. Ihre
Eltern sind noch sehr jung und trennen sich. Ninon entscheidet sich für
ein Leben mit ihrem Vater, der als Selbstversorger einen kleinen Bio-Bauernhof
führt. Nach dem Verkauf ihres Hauses bauen sich die beiden ein neues,
was mit vielen Schwierigkeiten verbunden ist. Ninon lebt ein unkonventionelles
Leben, hat wenig Freunde aber bereits viel Lebensweisheit gesammelt.
Und sieht die Liebe kommen, noch bevor jemand etwas davon spürt.
(224 S.)
«Endlich!» ist
ein neues Bestsellerbuch für Frauen. Ildikó von Kürthy
hat ein sehr amüsantes Buch mit allen Klischees über Frauen
verfasst, die man sich nur denken kann. Wie es Frauen oft machen, will
auch Vera zuerst unbedingt und dann doch nicht mehr wirklich. Witzig
und schlagfertig nimmt sie das harte Frauenleben auf die Schippe; denn «nur
eine schlafende Frau ist eine zufriedene Frau.» - allerdings wird
einem das Spassbuch etwas lang... (316 S., 3 Sterne genügen, ist
ja schon auf der Bestsellerliste).
Ausblicke: Im Winterhalbjahr veranstaltet das Dorfmuseum
Lengnau fünf Lesungen,
wovon zwei auf Daten des LiK fallen. Zu all diesen Veranstaltungen sind
Interessierte herzlich eingeladen. |