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Literaturkreis
Dorfmuseum Lengnau

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29.12.08
 

19. Dec 08: Africa #2

Missverständnisse unter den Beteiligten führten dazu, dass kein südafrikanischer Nobelpreisträger vorgestellt wurde. Es wurde dennoch ein gemütlicher Abend mit anregenden Gesprächen und weihnachtlichen Surprisen. Ruth las wieder eine berndeutsche Geschichte vor.

Ausführlich wurden Nagib Mahfuz und Le Clézio vorgestellt. Mahfuz (1911-2006) erhielt 1988 als erster arabisch-sprachiger Autor den Nobelpreis. In der Laudatio wurde Machfus beehrt als «Wegbereiter neuer (sozialkritischer) ägyptischer Erzählkunst zwischen Tradition und Moderne». Le Clézio (*1940) erhielt den Preis im Jahre 2008. Er wurde ihm als „dem Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase, dem Erforscher einer Menschlichkeit ausserhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation“ verliehen.


Nagib Machfus1. Nagib Mahfuz - «Miramar»4 stars

Das erste wichtige Werk von Mahfuz war «Die Kinder unseres Viertels». In «Miramar» beschreibt er die Zeit des Übergangs vom letzten König zu Nasser. Die Geschichte spielt in der Pension Miramar in Alexandria. Diese Pension wird von einer Griechin geführt und handelt vom Lebensabend eines zurückgekehrten Ägypters als Pensionär. Es tauchen verschiedene Typen als Störefriede auf. Diese "Zugewanderten" stellen die verschiedenen Mentalitäten dar. Die junge, selbstbewusste Fellachin Zuhra mischt die Szene tüchtig auf. (Reto)

«Die Moschee in der Midaq-Gasse»

Dieser Sammelband enthält 18 Geschichten, die wiederum diverse Charaktere des Kairoer Lebens formen. Mahfuz schreibt mit einer "europäischen Sprache" ein orientalisches Umfeld, mit orientalischer Logik im Handlungsstrang. (Heinz)

Diese Nähe zum Westen wurde ihm oft von arabischer Seite vorgeworfen. Weitere Informationen zu Nagib Mahfuz bietet Wikipedia an.


Le Clézio2. Le Clézio - «Der Afrikaner»4 stars

Der vor Kurzem mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Schriftsteller schildert in «Der Afrikaner» in autobiografischer Art, wie er in Afrika aufwuchs als Sohn eines englischen Tropenarztes mit familiärem Hintergrund aus England, Frankreich und Mauritius. In Nigeria lernte er eine Welt kennen, die ihn mit ihren fremden Lebensformen, den exotischen Gerüchen und Farben in ihren Bann schlug und nie wieder loslassen sollte. Er lernte erst als Siebenjähriger seinen Vater kennen, der die Tropen (er bahnadelte vorwiegend Lepra und Tropenfieber) und die Kriegswirren (in Kamerun und Nigeria) nur überstand dank eiserner Selbstdisziplin. Für den Jungen bedeuteten diese Methoden harte Zeiten. Das Buch ist illustriert durch Zeichnungen und Fotos des Vaters.

In diesem kleinen Buch beschreibt er mit einer klaren und farbenreichen Sprache das afrikanische Umfeld und aus europäisch-kindlicher Perspektive sein Leben im afrikanischen Umfeld. (Lukas)


  5stars = ein Must! ... bis ... 1star = Chasch vergässe!
 
 

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