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25.
Aug 08: Entdeckungen aus den Ferien
Gespannt trafen wir uns nach der Sommerpause,
um zu erfahren, welche Entdeckungen gemacht wurden. Es wurde tüchtig
gelesen!
Håkan Nesser
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Die Fliege und die Ewigkeit
Zsolnay-Verlag, Mai 2008 - gebunden - 608 Seiten
Auch wenn in diesem Krimi kein Leichenfund aufzuklären
ist, meint Rita: «Der
Roman ist raffiniert aufgebaut: Zum einen Teil ist er in Romanform
in der dritten Person, zum anderen Teil in der Ich-Form als Tagebuch
geschrieben, Gegenwartsbeschreibungen wechseln mit Rückblenden.
Trotz dem häufigen Szenenwechsel verliert das Buch aber
nicht an Spannung. Einzig der philosophische Aufsatz von Thomas
Borgmann, der dem Buch den Namen gegeben hat, ist zu langatmig
und für nicht so philosophiekundige Menschen nur schwer
lesbar.» Aber da wir alle ja schon mit dem «Zug nach
Lissabon» gefahren sind, haben wir auch diese Hürde locker
genommen! (LMü) |
Sadie Jones

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Der Aussenseiter
Schoeffling + Co., Juli 2008 - gebunden - 410 Seiten
Franziska: «Der 19-jährige sass bereits
2 Jahre im Gefängnis. Bis 10 durfte der Junge eine harmonische
Jugend erleben und erfuhr einen Schock, als die Mutter bei einem
Bootsunfall ums Leben kam und er alles ganz nah miterlebt hatte.
Ihm werden zwar keine Vorwürfe gemacht, doch der Junge weiss
nicht, wie er mit seiner Trauer umgehen soll. Er flüchtet
sich in die Isolation, sein Vater schaut nur hilflos zu. Auch die
zweite Frau des Vaters kann sich dem Jungen nicht nähern -
er lässt
niemanden an sich heran...»
Ein ganz bemerkenswerter Erstling der jungen Autorin - erinnert
stark an McEwan's «Abbitte» |
Milena Moser

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Artischockenherz
Blessing, gebunden - 287 Seiten. Vergriffen,
keine Neuauflage
Ruth meint, dieses Buch sei unbrauchbar. |
Kathrin Rüegg

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Kleine Welt im Tessin
Das autobiographische Werk gefiel Ruth ausserordentlich.
Das unkonventionelle Leben von Kathrine Rüegg wird in ihren
Büchern genau beschrieben. Es existieren sogar ganze Fernsehserien
von ihr... Beeindruckend ist wohl, dass die erfolgreiche Innenarchitektin
mit 40 ihrem Leben einen anderen Sinn geben wollte - was ihr
ja schlussendlich gelungen ist! |
Volker Klüpfel, Michael Kobr

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Milchgeld
Piper Verlag GmbH, Mai 2007 - kartoniert - 309
Seiten
Monika: «Der Kommissar Kluftinger aus dem
Allgäu
klärt seinen ersten Fall in Abwesenheit seiner Ehefrau
- was ihn in Sachen Essen immer wieder in eine Notsituation katapultiert.
Trotz diesem Handicap löst er den Fall fast im Alleingang.
Die Milchpantscher werden gefasst und die Moral im Tal wieder
hergestellt. Erfrischend, urchiger Krimi...» |
Eveline Hasler

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Aline und die Erfindung der Liebe
DTV Deutscher Taschenbuch, September 2007 - kartoniert
- 234 Seiten
Nachdem Reto weder mit "die goldene Hand" von
Kommissar Hunkeler noch mit "die Frau im Pelz" von
Lukas Hartmann glücklich geworden ist, brachte er dieses
Werk von Hasler mit. Es wird die Lebensgeschichte der Aline Valangin
- Tochter eines Nobelpreisträgers - mit ihrem offenen Charakter,
der Liebe zur Literatur, zur Psychoanalyse, zur Musik und überhaupt
zu so vielen Sachgebieten beschrieben. Sie heiratet zwar den
Juristen Rosenbaum aus Zürich, bleibt aber immer sehr selbstständig.
Im Onsernonetal führt sie in einem Herrschaftshaus eine
Art Salon. Hier nimmt sie sich der Kunstschaffenden an und lebt
ein interessantes und wildes Leben. Dort empfängt sie die
wichtigsten Kunstschaffenden aus Deutschland und Italien der
30er Jahre. Wer sich für die Geschichte interessiert, wird
sich mit diesem Buch vergnügen können. |
Lukas Bärfuss

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Hundert Tage
Wallstein Verlag GmbH, März 2008 - gebunden - 197 Seiten
Heinz: Der Gymnasiast Daniel hat eigentlich nur
eine Marotte - er kann Ungerechtigkeit nicht ertragen und muss
sich einfach für die Betrogenen einsetzen. Mit diesem Hintergrund
erstaunt es nicht, dass er als Entwicklungshelfer nach Ruanda/Kingali
reist. Bereits am Flughafen in Brüssel setzt er sich für
eine schwarze Schönheit ein, was ihm einen Aufenthalt in
der Arrestzelle sowie dem Verpassen seines Fluges und eine grosse
Verliebtheit beschert. In Ruanda stellt er fest, dass Entwicklungshilfe
vor allem langweilig, korrupt und bürokratisch ist. Die
Korruption lässt seinen Gerechtigkeitssinn aufschreien!
Helfen kann er weder sich noch den Afrikanern... Das totalitäre
System verliert die Macht an eine Rebellenarmee, welche selber
genauso totalitär regieren wird.
Gemäss Klappentext minutiös recherchiert - realitätsnah! |
Ingrid Noll

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Kuckuckskind
Diogenes Verlag AG, Juli 2008 - gebunden - 352
Seiten
Heinz: Nachdem die Chorprobe unerwartet ausgefallen
ist, ertappt sie ihren Mann in flagranti mit einer anderen Frau
im Wohnzimmer! Ingrid Noll versteht es aus dieser banalen Ausgangslage
einen amüsanten, zynischen, schrägen Text zu entwerfen,
der den Leser fesselt und ihm gefällt.... sehr empfehlenswert! |
Xinran

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Die namenlosen Töchter
Droemer Knaur, September 2007 - gebunden -
352 Seiten
Susi: «Die Autorin verbindet Tatsachenberichte
miteinander, die sie während vielen Jahren bei Interviews
gehört
hat, und entwirft eine fiktive Familiengeschichte. Die Landflucht
stellt für viele Wanderarbeiter – darunter mittlerweile
auch viele Frauen - einen Kulturschock und für die Gesellschaft
Chinas ein grosses Problem dar (vergleiche auch «Der
Chinese» von
Henning Mankell). Sitten und Bräuche sind auf dem Land
ganz anders, der Dialekt schwer verständlich und die Schulbildung
in den meisten Fällen unzureichend. Dabei werden Lebensumstände
im heutigen China aufgezeigt – so glaubhaft,
dass ich es für Realität halten kann. Sie beschreibt
Tatsachen mit den Augen einer Chinesin, die versucht, Europäern
ihre Welt zu erklären.» |
Sara Gruen

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Wasser für die Elefanten
DuMont Buchverlag GmbH, Februar 2008 - gebunden
- 396 Seiten
Susi: «Eine wunderschöne Geschichte
eines alten Mannes. Er sieht, dass vis-à-vis vom Altersheim
ein Zirkus seine Zelte aufschlägt und erinnert sich an
sein einstiges Leben beim Wanderzirkus... Damals kurz vor seinem
Veterinärabschluss starben seine Eltern bei einem Autounfall.
Ohne Geld konnte er das Studium nicht abschliessen und musste
wohl oder übel ein neues Leben beginnen. In der Nacht
sprang er auf einen Zug auf; dem Wanderzirkuszug und musste
sich im rauhen Alltag des Zirkuslebens zurecht finden. Dabei
verliebte er sich nicht nur in eine Elefantendame, sondern
auch in die bereits verheiratete Dressurreiterin. Ein Buch,
das man auch zwei Mal lesen kann!» |
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