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10.10.01

Der tiefe Fall eines stolzen Hauses

Am 10. Oktober 2001 konnte man im Internet bei swissair noch buchen. Wie lange noch?

Wer hat die Firma zu Boden geritten? Wer übernimmt dafür die Verantwortung? Warum muss ich als Steuerzahler dafür berappen, dass andere die Firma ausgeblutet und sich dabei tüchtig bereichert haben?

Wie kommt es nur, dass ein BankenCEO sich grosszügig an der Rettung der swissair beteiligt? Bei näherem Zusehen entdeckt man, dass er aus der "Konkursmasse" sich die fetten Stücke unter den Nagel gerissen hat - mit andern Worten, der "Retter in der Not" macht aus der Not noch ein Geschäft.

Ich sehe nicht ein, warum die selbständige Firma swissair nicht für sich selbst einstehen muss. Und wie jede andere Firma, die zu Boden geritten wurde, geht sie halt pleite. So läuft das doch in der freien Marktwirtschaft, oder?

Der Staat lässt sie in der Gewinnzone die fetten Anteile einstreichen, sie muss dann aber auch für sich selber sorgen, wenn sie am Boden ist. Was soll da der Bund mit 450 Mio. Franken "Überbrückungskredit"? Wo doch die Aussichten alles andere als nach Überbrückung aussehen. Der Crash ist garantiert.

Wie kann ein Christoph Blocher nun auftreten und sagen, er habe schon vor Jahren das vorausgesehen. Dabei hat dieser gleiche Mann im Sommer im "SonnTalk" empfohlen, wieder swissair-Aktien zu kaufen, da Corti das Problem erkannt habe und eine gute Sanierung angepackt habe.

Private Gewinnmaximierung und öffentliche Schuldensanierung? Ein Widerspruch in sich!

De Chambe esch z'hooch treit worde.