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19.09.01

Stockhausens böser Ausraster empört Hamburg: "Anschlag war ein Kunstwerk"

Abstoßend, zynisch, grauenvoll, unentschuldbar - mit diesen Begriffen reagiert Hamburg auf die Äußerungen des weltberühmten Komponisten zu den Attentaten in den USA vom 11. September

Konzerte abgesagt!

Zitat: Hamburger Morgenpost vom Mittwoch, 19.09.01


Hamburger Musikfest 2001 in der Musikhalle


7 Szenen aus LICHT
Aus den sieben Opern von Karlheinz Stockhausens "LICHT" hat der Komponist wiederholt einzelne, in sich geschlossene Teilstücke herausgelöst und gesondert aufführen lassen. Im Rahmen des Hamburger Musikfests wird das Œuvre aufgeblättert; das Publikum erhält Einblicke in Anfang und Ende, von "Superformel" bis "Himmelfahrt": Eine kleine Kostprobe des kompositorischen Gesamtwerks!

Mittwoch, 19. Sept. 01
20 Uhr 30 • Großer Saal
Stockhausen: 7 Szenen aus LICHT
Light: Ensemble  
Karlheinz Stockhausen: Leitung und Klangregie

  • Eingang und Formel
  • Luzifers Zorn
  • Nasenflügeltanz
  • Oberlippentanz
  • Sukat
  • Mission
  • Himmelfahrt


Stockhausen gab als Einführung in sein Werk eine Pressekonferenz. Er äusserte sich dabei auch zu den Attentaten in den USA.

Zwei Auszüge aus dem Statement von Stockhausen:

"Was da geschehen ist, ist - jetzt müssen Sie alle Ihr Gehirn umstellen - das größte Kunstwerk, das es je gegeben hat. Dass Geister in einem Akt etwas vollbringen, was wir in der Musik nicht träumen könnten, dass Leute zehn Jahre üben wie verrückt, total fanatisch für ein Konzert und dann sterben. Das ist das größte Kunstwerk, das es überhaupt gibt für den ganzen Kosmos ... Das könnte ich nicht. Dagegen sind wir gar nichts, als Komponisten."

Ob er Kunst und Verbrechen gleichsetze, sagte Stockhausen:

"Ein Verbrechen ist es deshalb, weil die Menschen nicht einverstanden waren. Die sind ja nicht in das ,Konzert' gekommen."

Ausführliche Informationen siehe im Artikel von Renate Pinzke in der Hamburger Morgenpost vom Mittwoch 19.09.2001 im Artikel "Wahnsinn eines Genies"