23. Oct 2008 - Der vom Europäischen Parlament jährlich
vergebene Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird dieses Jahr
an den chinesischen Bürgerrechtler Hu Jia verliehen.
Der 35-Jährige bekomme die prestigeträchtige Auszeichnung
im Namen «der unterdrückten Stimmen in China und Tibet»,
sagte Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering (CDU). Die
feierliche Preisverleihung findet am 17. Dezember in Strasbourg statt.
Die Führung in Peking verurteilte die Auszeichnung als Einmischung
in innere Angelegenheiten. |
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Vor den Olympischen Spielen hatte Chinas Regierung ihren Gegnern
massiv gedroht. Doch der 35-jährige Hu Jia hatte sich nicht
einschüchtern lassen. Obwohl er am 26. November 2007 bereits
in seiner Pekinger Wohnung unter Hausarrest stand, nahm er über
eine Webcam und das Internet an einer Anhörung des Menschenrechtsausschusses
des Europaparlaments teil. Im Vorfeld der Spiele beklagte Hu Jia
eine «Menschenrechtskatastrophe», als sich Beijing
gerade anschickte, sich vor der ganzen Welt im besten Licht zu
präsentieren. |
Die chinesische Regierung beschimpft den diesjährigen Sacharow-Preisträger
Hu Jia als «Kriminellen» und verhält sich damit
mehr als unklug. Am Vortag des AsienEuropa-Gipfels in Peking, wo
wegen der internationalen Finanzkrise die Aufmerksamkeit der ganzen
Welt auf Peking gerichtet ist, präsentiert sich die kommunistische
Fhürung mit Schaum vor dem Mund. Hu Jia , seit seiner Festnahme
durch die chinesische Staatssicherheit als «olympischer Gefangener» weltbekannt,
ist ein Vorbild an moralischer Integrität und Zivilcourage. Selten
war ein Preis so verdient. |
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in China»:
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