Netiquette Eine durch Lukas Müller adaptierte und aktualisierte Version aus verschiedenen Vorlagen im Netz (25.11.01), vor allem brauchte ich die im Anhang angegebene Version.

Was ist Netiquette?

Netiquette ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus den Worten Net (gemeint ist das Internet) und Etiquette. Gemeint sind damit die ungeschriebenen Regeln für ein gutes Auskommen miteinander im Internet, lapidar also Regeln für Höflichkeit im Internet.

Die 8 wichtigsten Regeln für eMail

  1. Bleib höflich
  2. Kein HTML im eMail
  3. Keine deutschen Umlaute
  4. Keine großen Anhänge
  5. Nur Wesentliches als Zitat
  6. Kein Spam
  7. Keine Romane
  8. Keine Kettenbriefe
  1. Bleib höflich
Wenn du dir selbst keinerlei Mühe machst, deine eMail einigermaßen lesbar zu halten, wird sich der Adressat wahrscheinlich ebenfalls nicht bemühen, deine eMail zu lesen, sondern gleich als Spam in den Mülleimer entsorgen.
  2.

Kein HTML im eMail-Format
Im Internet üblich sind ASCII-Texte als eMail, d.h. reiner Text ohne Schnörkel. eMails sollten nur in diesem Format verschickt werden. Dies betrifft vor allem Benutzer des eMail-Clients namens Outlook bzw. Outlook Express. Diese sind nämlich standardmäßig auf HTML-Mail eingestellt. Dem Vorteil, daß in HTML Hintergründe, Schriften usw. nach Belieben ausgesucht werden können, steht der Nachteil gegenüber, daß alle Nicht-Outlook-Benutzer mit dem mehr oder weniger kryptischen Code nichts anfangen können.

Falls du sehen möchtest, wie andere dein eMail erhalten: Schau dir diese Seite einmal im HTML-Quellcode an (wähle oben in der Menüzeile >Ansicht >Quelltext), dann siehst du ansatzweise, was du anderen Leuten damit zumutest.

  3. Keine deutschen Umlaute ................... statt ä, ö und ü: ae, oe und ue
Leider gibt es keinen international einheitlichen Zeichensatz, in dem deutsche Umlaute vorgesehen sind. Wenn du z.B. unter Windows arbeitest und einem Linux- oder Mac-Nutzer eine eMail mit deutschen Sonderzeichen schickst, werden diese Zeichen beim Empfänger leider nicht richtig dargestellt. Zumindest in der ersten eMail an eine dir nicht bekannte Person solltest du daher keine deutschen Umlaute benutzen, sondern durch ae, oe, ue und ss ersetzen. In dieser eMail kannst du aber auch gleich anfragen, ob die als Test übermittelten deutschen Umlaute richtig angekommen sind, um dann ggf. in der nächsten eMail wieder richtiges Deutsch schreiben zu können.

Bitte bedenke, daß das Internet international ist. Auch wenn du z.B. mit einem Schweizer in den USA kommunizierst, der das gleiche Betriebssystem und die gleiche eMail-Software verwendet, ist diese Software mit größter Wahrscheinlichkeit englischsprachig. Dann hat er keine Chance, deutsche Umlaute zu lesen.
  4. Keine großen Anhänge (Attachments)
Es ist leicht möglich, Dateianhänge wie z.B. Programme oder Bilder megabyteweise an eine eMail quasi dranzuheften. Dies solltest du jedoch unterlassen, da der Empfänger diese Daten auch wieder auf seinen Rechner herunterladen muß. Wenn er nicht (wie vielleicht du) über Kabel oder ADSL verfügt, sondern nur über ein veraltetes Modem, wird er dir womöglich die Knochen verfluchen, weil das Runterladen lange dauert und ihn damit Geld und Zeit kostet. Möchtest du größere Dateien versenden, solltest du den Empfänger vorher unbedingt anfragen. Außerdem kann man auf gewissen Servern Einstellungen machen, dass eMails ab einer gewissen Größe automatisch auf dem Server gelöscht werden, ohne geöffnet zu werden. Als Richtwert sollte grundsätzlich keine eMail incl. Anhang größer als ca. 100 kB sein, außer es ist anderes abgesprochen.
  5.

Nur Wesentliches in die Antwort als Zitat einfügen ............................ statt "Chruut und Rüebli"!
Es gibt Leute, die beim Beantworten eines eMails gleich auf >Antworten klicken, dabei wird der ganze Text eingefügt. Richtigerweise wird zuerst die wichtige Stelle markiert und erst dann klickt man auf >Antworten. Nun wird nur diese Textstelle zitiert. Das sieht dann etwa so aus, das Beispiel ist aus einer Diskussion in einer MUS-Mailgroup zum aktuell (Ende November 01) kursierenden seltsamen Virus (grün=Schreiber1, blau=Schreiber2, schwarz=Schreiber3):

> >Hallo Listenteilnehmer
> >
> >Der in den Medien angekündigte neue, aggresive Virus scheint ja bereits rege
> >im Umlauf zu sein. Ich habe heute bereits ein halbes Dutzend so dubiose
> >Mails erhalten, ohne sichtbaren Inhalt, teils mit seltsamen, aber auf Mac
> >nicht erkennbaren Attachments.
> >
> >Bin ich der Einzige oder geht es Euch genauso ?
> >x y z

> Ich habe gestern eines erhalten und dem Absender ein M ail geschickt
> und um Auskunft gefragt, was ich mit einem leeren Mail soll. Bald
> erhielt ich ein Telefon von ihm, dass ich das Attachment (das gar
> nicht vorhanden war) nicht öffnen soll.
> x y z

Ich habe schon einige Mails erhalten bei denen nur der Absender drauf und
sonst nichts zu erkennen war - Netscape Messenger ¡st mein Programm.
Eine Mail war sogar von postmaster@bluewindows :-)
Gruss
x y z

Mache es dir zur Angewohnheit, nur gerade so viel Originaltext stehen zu lassen, daß dem Leser der Zusammenhang nicht verlorengeht (Im obigen Beispiel hätte man noch einiges streichen können). Das ist a) leichter zu lesen und zu verstehen und b) keine Verschwendung von Ressourcen.

  6.
Nicht ungefragt spammen ............................ Boycott SPAM!
In letzter Zeit reißt es immer mehr ein, daß man von allen möglichen Seiten irgendwelche bunte Bildchen, Witze oder sonstwas zugeschickt bekommt. Bevor du dich am Verteilen beteiligst, solltest du erst einmal nachfragen, ob eMails dieser Art überhaupt willkommen sind. Es gibt Leute, die sich darüber freuen, und andere, die dies als Belästigung empfinden.
  7. Keine Romane schreiben
Man verwendet eMails üblicherweise als schnelles Kommunikationsmittel. Schreibe daher möglichst kurz und prägnant, aber in ganzen Sätzen. Wer Romane schreibt, läuft Gefahr, daß der Empfänger schon die Hälfte vergessen hat, wenn er das Ende erreicht hat. Diese Regel gilt natürlich nicht, wenn du mit Freunden "über Gott und die Welt" philosophierst.
  8. Keine Kettenbriefe weiterleiten
Immer wieder kursieren im Internet eMails, in denen vor irgendwelchen supergefährlichen Viren gewarnt wird - üblicherweise unter Berufung auf einen bekannten Soft- oder Hardware-Hersteller als angebliche Quelle. Typisch für solche eMails ist die Aufforderung, diese sofort an möglichst viele Freunde und Bekannte weiterzuleiten. Dies ist absoluter Unsinn! Seriöse Virenwarnungen werden in diversen Online- oder Druckmedien veröffentlicht, aber nicht per eMail in Umlauf gebracht. In solchen Fällen handelt es sich lediglich um einen schlechten Scherz mit dem Ziel, die eMail-Server zu überlasten.
Informiere dich unter  Hoax-Info zum aktuell in Umlauf befindlichen Unsinn (Hoax = Täuschung, Betrug, Schwindel, Falschmeldung).

Gleiches trifft auf "Drück-auf-die-Tränendrüse-eMails" zu, bei denen irgendwem dadurch geholfen werden soll, daß man die eMail an möglichst viele Personen weiterleitet. Oft (aber nicht immer) wird behauptet, daß irgendeine spendable Person oder Firma die Anzahl der versandten eMails zählt und für jede eMail einen bestimmten Betrag einem angeblich gutem Zweck zuführt. Allerdings ist es technisch überhaupt nicht möglich, die Anzahl dieser Ketten-eMails zu zählen. Das Ziel der Urheber ist das gleiche wie bei den angeblichen Viruswarnungen.

Egal, was der Inhalt einer eMail auch immer ist, leite sie nicht weiter ("an möglichst viele Freunde und Bekannte" ist das Erkennungszeichen schlechthin). Die sinnvollste Art, mit solchen eMails umzugehen, ist sie zu ignorieren oder höchstens den Absender über sein unsinniges Tun in Kenntnis zu setzen.

 



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