Bezirksschule Endingen
Klasse Lukas Müller


20.02.2002

Pubertät ist, wenn...
... die Eltern schwierig werden.

(aus TA 18. Februar 2002, Seite 27, Autorin: Ruth Eigenmann)

Es ist eine schwierige Zeit, wenn die Kinder erwachsen werden. Anstrengend und intensiv, aber auch einmalig und spannend für beide - Jugendliche und Eltern. Eltern tun sich schwer, ihre Kinder - die eben keine Kinder mehr sind - loszulassen, und die Jugendlichen tun sich schwer, sich im Land der vielen Möglichkeiten zurechtzufinden. Mit Jugendlichen zu leben mag schwierig sein, doch es ist auch eine Zeit der Bereicherung und letztendlich auch die letzte Zeit, die wir zusammen mit den Kindern noch unter einem Dach leben. Loslassen heisst das Zauberwort: den Jugendlichen Selbstverantwortung übergeben, sie ihre eigenen Fehler machen lassen und dabei möglichst ruhig bleiben.

Loslassen - aber mit Spielregeln

Es ist die Zeit des Loslassens, des Sichabmühens und des Undanks. Mit den folgenden Tipps wird die Zeit noch kein Zuckerschlecken, vielleicht aber ein bisschen leichter:

  1. Lassen Sie die Jugendlichen ihre eigenen Erfahrungen machen. Kommentare sind meistens unerwünscht und bewirken kaum ein Umdenken. Auch wenn uns der violette Lippenstift der Tochter nicht gefällt, sollten wir sie einfach gewähren lassen.
  2. Wir Eltern sind grundsätzlich viel zu nahe dran: Üben wir uns also im Distanznehmen. Auch ein zeitlicher Abstand kann helfen: "Lass uns morgen darüber reden." Mit ein wenig Distanz tauchen oft andere Lösungsmöglichkeiten auf. fManchmal kann es auch noützlich sein, einen Spaziergang zu machen oder sich sonst wie körperlich abuzureagieren.
  3. Hören Sie zuerst einfach einmal nur zu. Bitten Sie dann den Jugendlichen um eigene Lösungsvorschläge. Beginnen Sie Ihren Kommentar danach mit einem positiven Aspekt der gewählten Lösung, danach können Sie einen Gegenvorschlag machen.
  4. Sprechen Sie keine vorschnellen Verbote aus, diese bewirken oft das Gegenteil. Suchen Sie mit ihrem Kind das Gespräch, verstricken Sie sich aber nicht in endlose Diskussionen.
  5. Stellen Sie klare Regeln auf. Erklären Sie aber, wieso das Einhalten dieser Vorgaben für Sie wichtig ist.
  6. Gönnen Sie sich selber etwas Gutes. Packen Sie Dinge an, die Sie schon lange tun wollten. Wenn Sie gut gelaunt sind, wird der Umgang mit dem Jugendlichen gelassener.
  7. Sie Kinder lösen sich von den Eltern, dies ist ein natürllicher, aber schmerzvoller Vorgang. Doch er gibt Ihnen den Raum, den Sie für sich in Anspruch nehmen sollten. Die Pubertät der eigenen Kinder ist ein guter Moment, etwas Neues zu beginnen. So geht das "Sichablösens" von den Kindern in einen Neubeginn über.

Hilfe für Eltern

  1. Elternnotruf / Hotline Zürich: 01 261 88 66 (normale Gebühr), Mo-Fr 08 - 17 h, eMail,
  2. Jugend- und Familienberatungsstellen
  3. Pro Juventute CH, eMail
  4. Pro Juventute Aargau, Bezirkssekretariat Zurzach: Sonja Elsener-Schleuniger
    Grottenweg 21, 5316 Leuggern - 056 245 61 76
  5. Pro Juventute Aargau, Bezirkssekretariat Baden: Provenzale-Küng Susan
    Innerriedenstr. 7, 5412 Gebenstorf - 056 223 22 48

Hilfe für Jugendliche

  1. Verein Help-O-Fon mit 24h-Telefon , ab Festanschluss 20 Rappen fix, ab Telefonkabine 60 Rappen fix, ab Handy Normalgebühr (zeitabhängig)
  2. Schlupfhuus Zürich, Sorgentelefon 01 261 21 21, Kriseninterventionsstelle für Kinder und Jugendliche
  3. Pro Juventute CH, eMail
  4. Pro Juventute Aargau, Bezirkssekretariat Zurzach: Sonja Elsener-Schleuniger
    Grottenweg 21, 5316 Leuggern - 056 245 61 76
  5. Pro Juventute Aargau, Bezirkssekretariat Baden: Provenzale-Küng Susan
    Innerriedenstr. 7, 5412 Gebenstorf - 056 223 22 48

Bücher

  1. Buch: Pubertät - echt ätzend, Allan Guggenbühl, Herder-Verlag
  2. Buch: Einsame Cowboys, Jugend in der Pubertät, Cheryl Benard / Edit Schlaffer, Kösel-Verlag München
  3. Buch: Pubertät - die eigene Kraft entdecken, Friebel / Kunz, Rowohlt Taschenbuch Verlag

Mit freundlichen Grüssen - Lukas Müller