Apple oder Windows?

In Winterthur wurde letztes Jahr beschlossen, die Primarschule grossflächig mit ICT auszurüsten. Man sprach von etwa 600 Computern. Ein langes Seilziehen entspann sich um die Frage nach der Art der Computer, ob Mac oder Windows. Die Zürcher Kantonalbank machte eine Offerte, ihre alten PCs den Winterthurer Schulen zu vermachen (= gratis entsorgen! L.M.). Im Tagi stand:

Tages-Anzeiger vom 11.04.01

Entscheid für Apple

Der Winterthurer Stadtrat hat gestern Dienstabend entschieden, für die Primarschule künftig Apple-Computer anzuschaffen. Den Ausschlag hätten die tieferen Supportkosten und die einfachere Vernetzbarkeit gegeben, meldet das Schuldepartement. Die vom Parlament am Montag akzeptierten ZKB-PCs sieht der Schulrat als Übergangslösung.

Tages-Anzeiger vom 12.04.01

Macs ab 2002/03

Die ersten Apple-Computer sollen schon im übernächsten Schuljahr in den Primarschulzimmern stehen, sofern das Volk dazu Ja sagt. "Bis in etwa 5 Jahren sollen alle 1200 Geräte installiert sein", sagte Schulsekretär Ulrich Walther, nachdem sich der Schulrat für Apple entschieden hatte (TA von gestern Mittwoch, siehe oben). Bis dahin kämen die geschenkten Windows-PCs der ZKB zum Einsatz. Die ZKB-PCs sollen laut Walther zunächst parallel zu den neuen Macintosh-Computern weiter laufen, solange sie noch funktionieren. Sie werden allerdings nicht ins Netzwerk mit den Apple-Computern eingebunden. Walther: "Wenn wir das wollten, müssten wir jetzt netzwerkfähige und Macintosh-kompartible Zusatzgeräte für die ZKB-PCs anschaffen, und das wäre zu teuer." (rk)

Persönlicher Kommentar:

1. Viele Primarschulen richten sich mit Windows ein. Das Hauptargument dabei lautet: Es gibt mehr Software für Windows! Aber es geht doch in der Schule eher um Qualität als um Quantität.

2. Die Frage nach Anforderungen für Vernetzbarkeit und Support wird in der Regel noch nicht gestellt. Das erscheint mir als eine kurzsichtige Weise. Ich behaupte, bis in 5 Jahren wird die Primarsachule genau so vernetzt sein wie die Sekundarstufe 1 heute. Deshalb sind die Fragen bezüglich Supportkosten und Einfachheit der Vernetzbarkeit ausschlaggebend. Apple-Maschinen kosten heute nicht wesentlich mehr als Windows-Geräte.

3. Ich erachte den Entscheid der Winterthurer Behörde langfristig betrachtet als kostenbewusst. Nicht verstehen kann ich, dass zuerst noch eine Übergangslösung mit den ZKB-Windows-Maschinen durchgeführt wird. Da behaupte ich mal: Das lohnt sich, übers Ganze gesehen, nicht!

4. Es gibt Empfehlungen einer Gruppe Informatiker der ETH Zürich zu "Betrieb und Beschaffung von Informatikmitteln an allgemeinbildenden Schulen". Dieses Dokument kann als pdf-File gedownloaded werden. Einer von 31 Tipps heisst: "Halten Sie Ihren Computerpark so homogen wie möglich!" (Tipp Nr. 2)