Expo.02
ex-Expo.01


23.06.01

Auf persönliche Einladung vom 18.09.1997 reichten Heinz B. und ich ein Projekt zur Expo.01 ein unter dem Namen EXpander.01! Am 3. Februar 1998 schickten wir die Unterlagen ab. Gemäss Teilnahmebedingungen mussten die gestellten 9 Fragen als NUR TEXT auf zwei A4-Seiten beantwortet werden:

 

Projekt EXpander.01!

1 Kurzbeschrieb des Projektes
Arteplage Neuchâtel / Yverdon / Jura / ...
Eine kulturelle Installation steht den BesucherInnen zur Verfügung (Bild / Ton / Projektion)
Impulse der BesucherInnen (z.B. Herzfrequenz, Hautwiderstand) werden audiovisuell umgesetzt. Die Umsetzungen sind prägnant, transparent und einsichtig.
Die BesucherInnen erkennen sich permanent im Ablauf des Geschehens und können darauf reagieren.
Die Projektionen werden digital erfasst und im WWW synchron publiziert. In Form eines Chats können WWW-TeilnehmerInnen jederzeit Kommentare abgeben.


2 Welche Themen und Fragestellungen greift das Projekt auf?
Interaktives Kulturerlebnis. Wie gehts weiter?

3 Welcher Zusammenhang zu den Zielen der Expo.01?
Entdeckungsreise aus dem persönlichsten Innern in die Welt der Formen, Farben und Töne. Ich entdecke mich selbst als Teil dieser Kultur, indem ich mich durch ihre Mittel ausdrücke und wahrnehme.

4 Mit welchen Partnern?
Mit Partnern, die Raum und Grenzen unserer Ansätze aufnehmen und weiterleiten ins globale Dorf.

5 Bereitschaft mit Partnern zusammenzuarbeiten? Ja
6 Wie dem Gedanken der Weiterverwendung Rechnung tragen?
Zukunft des eigenen Ichs in der neuen Gesellschaft entdecken als Impuls, der aus sich selbst kommt.

7 Warum sich in 20 Jahren noch daran erinnern?
Weil der Impuls unserer Installation die BesucherInnen darin unterstützt, die Auseinandersetzung mit der Kultur als Teil unseres Lebens und unserer Zukunft aufzunehmen.

8 Mit welchen Ausdrucksmitteln an der Expo.01 umsetzen?
Audio + Video + Dia + Internet

9 Wie finanzieren?
Diese Frage erscheint uns als zu früh gestellt, ist auch abhängig von Partnerschaften.

So musste das Projekt eingereicht werden. Können Sie sich vorstellen, was wir wollten, nachdem Sie den Text gelesen haben? Zur Klärung, das war unsere Absicht:

Der/Die BesucherIn betritt einen abgedunkelten Raum, erhält einen kabellosen Pulsfrequenzmesser ans Handgelenk und durchschreitet den Raum.

Dabei wird die Pulsfrequenz umgesetzt in Farben, die von einem Videoprojektor schräg auf eine Wasseroberfläche projiziert und von dort auf eine Projektionswand reflektiert werden. Parallel dazu werden die Frequenzdaten in Töne/Musik umgewandelt, die die Wasseroberfläche von 3 Punkten aus wellenartig bewegen und damit auch das Videobild rhythmisch verändern. Das Bild an der Projektionswand wird ins Internet übertragen und per Chat können Internetuser sich über die Befindlichkeit der aktuellen Person äussern. Diese Texte sind direkt sichtbar. Der/Die BesucherIn reagiert auf die durch seine Daten übermittelten Bilder und durch die Kommentare der andern anwesenden BesucherInnen und der ChatteilnehmerInnen.

Der/Die BesucherIn nimmt den Zusammenhang der bildlichen Darstellung zu seinem inneren Impuls unmittelbar wahr durch die Veränderungen. Der/Die BesucherIn realisiert, dass er/sie ein Teil des Universums ist, dass Kunst ein Ausdrucksmittel ist, das mit der Persönlichkeit jedes einzelnen Menschen zu tun hat.


Am 8. Mai 1998 wurde uns für die Teilnahme ganz herzlich gedankt: "... Leider können wir Ihren Vorschlag hinsichtlich Realisierung nicht berücksichtigen. Er hat uns jedoch geholfen, die Träume und Erwartungen der Menschen kennenzulernen... Dass Ihr Projekt nicht zur Realisierung kommt, liegt an den Rahmenbedingungen der Landesausstellung und stellt kein Qualitätsurteil dar..."

Lag es wohl daran, dass wir keinen Finanzierungsvorschlag einreichten? Wenn es das war, müssten Fragen gestellt werden, die ins Mark zielen!